Lernen als Recherche

Lernen als Recherche – ein Projekt mit Rainer Nübel

Über unseren ehemaligen stellvertretenden Elternbeiratsvorsitzenden, Herrn Abmayr, haben wir das Glück gehabt, den namhaften Journalisten Rainer Nübel mit seinem Projekt „Lernen als Recherche“ an unsere Schule zu bekommen.

Das Projekt wurde erstmalig an unserer Schule im Herbst 2010 in Klasse 9 durchgeführt und soll in 2011 auch noch in Klasse 7 und 8 Einzug halten.

Der Ablauf der Einheit verlief folgendermaßen:
Sie ging insgesamt über 8 Unterrichtsstunden und war in einzelne Schritte gegliedert:
Zunächst wurden elementare Recherche-Spielregeln vermittelt und die Schüler-Recherche vorbereitet. Das Thema „Pause in der Schule“ eignet sich hervorragend für eine solche Recherche – gemeinsam mit Herrn Nübel wurden daher konkrete Rechercheorte bzw. –themen gefunden und Gruppen gebildet. Wichtige Fragen wurden festgehalten, die es zu recherchieren galt. Anschließend gingen die einzelnen Schülergruppen in die Pause, um möglichst genau in ganzen Sätzen wichtige Wahrnehmungen aufzuschreiben.
Im nächsten Block berichteten die Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen; die Rechercheergebnisse wurden so strukturiert, dass im Anschluss ein Text verfasst werden konnte. Dabei wiederholte Herr Nübel mit den Schülerinnen und Schülern elementare Spielregeln eines Erzähltextes.
Nun konnten die einzelnen Gruppen mit dem Schreiben des Erzähltextes beginnen. Zwischendurch wurde gemeinsam besprochen, ob die Texte stimmig sind. Herr Nübel nahm dann die Texte mit und gab Tipps, machte Kommentare und Bewertungen, so dass die Änderungsvorschläge noch umgesetzt werden konnten. Wichtig war, dass am Ende auch noch eine passende Überschrift zu den Texten gefunden wurde.
Als Abschluss der Einheit im Sinne des Ansatzes von „Lernen als Recherche“ wurde die Recherche auf ein Gedicht übertragen. Diese Aufgabe wurde von den Neuntklässlern hervorragend gelöst. Als „Bonbon“ wurde am Ende noch eine Pressekonferenz nach einem Fußballländerspiel im Rollenspiel simuliert – ein hervorragender Abschluss!

Fazit: Die Vermittlung von Recherche ist ein hervorragender Weg, Lernen zu lehren!
Stefanie Lenuzza, 04.01.2011

Texte der 9. Klasse

Verkauf der SMV

9.10 Uhr. Die Verkäufer dürfen schon früher aus dem Unterricht gehen zum Sekretariat um die Waren abzuholen. Im Verkaufshäuschen bereiten sie alles vor. Schüler stürmen zum Pausenverkaufshäuschen und stellen sich an. Die Schokoladencroissants kosten 80 ct, Käsebrötchen 60 ct, Brezel oder Laugenstange 60 ct.
Die Bestellung wird durch ein Fenster gesagt, das Geld wird in eine gelben Schachtel getan oder gewechselt, wenn nötig. In dem Verkaufshäuschen ist es unhygienisch, der Boden ist voller Essensreste und Müll.
„Mensch, lass mich doch jetzt rein“, rufen alle, obwohl im Verkaufshäuschen nur zwei Personen sein dürfen. Es sind nicht genügend Waren vorhanden. Deswegen bekommen nicht alle Schüler etwas zu essen. Die Hauptschüler drängeln sich vor alle Grundschüler. Am Ende der Pause stehen nur noch Grundschüler und wollen was kaufen, aber die Verkäufer haben nichts mehr. SMV teilt die Verkaufsdienste ein. Nach der Pause gehen alle Schüler an ihren Aufstellplatz und warten bis die Lehrerin kommt. Die Verkäufer bleiben noch im Haus bis alle Schüler weg sind. Und bringen dann die übrigen Waren aufs Sekretariat. Wenn alles in der ersten Pause verkauft wurde, werden die Kisten, wo die Ware drin war, in die Hortküche gebracht und die Kasse muss jedes Mal wieder ins Sekretariat zurück gebracht werden.

Von: Oktay, Vanessa, Djamila,Francesco, Maxi

Tricksen, Passen, Flanken

9.15 Uhr. Pause in der Körschtalschule. Die Kinder rennen sofort mit ihren Fußbällen auf den Sportplatz.
Sobald sie dort sind, teilen sie sich fair in Mannschaften auf. Niemand wird ausgeschlossen, ob sie in einem Verein spielen oder nicht gerade die Besten sind!
Plötzlich schreit einer „Spiel den Ball ab!“ Sie tricksen, passen und flanken, damit ihre Mannschaft eine Torchance bekommt.
Die Pausenaufsicht muss 3-4 Mal die Großen ermahnen, dass die den Kleinen nicht den Ball wegnehmen sollen.
Am Ende der Pause schleppen sich die Schüler völlig kaputt zum Treffpunkt, wo sie von den Lehrern abgeholt werden. Und diejeningen, die noch Kondition haben, spielen weiter, bis sie den Lehrer sehen.

Daniel, Stefan, Risa, Kevin, Maxi


WC

Die Toilette ist spannender als man denkt!
Man kommt mit Bedürfnissen rein und befriedigt wieder raus.
9.15 Uhr an der Körschtalschule:
Die Pause beginnt.
Die meisten rennen auf den Sportplatz, nur die wenigsten auf die Toilette. Nicht nur Schüler, die pinkeln müssen, kommen auf die Toilette, sondern auch die, denen es kalt ist, die sich unterhalten wollen und auch die, die sich streiten.
Sozusagen ist es ein kleiner Spielplatz für die Schüler.
Das erste, was sie bemerken, wenn sie auf die Toilette kommen, ist der Gestank.
Die Schüler beschweren sich wegen den Löchern an der Wand und das Danebengepinkelte auf dem Boden.
Man hört die Kinder streiten, sie beleidigen sich mit starken Schimpfwörtern.
Plötzlich greift uns ein junger Schüler an und attackiert uns mit seinen Fußtritten. Nach mindestens 4-5 Fußtritten knallt der Junge die Türe auf und flüchtet.

Mahmoud, Simon, André, Danny


Der Streit

Es ist 9.15 Uhr. Pause an der Körschtalschule. Die Kinder rennen aus dem Klassenzimmer auf den Pausenhof. Sie verteilen sich, einige spielen auf dem Kickplatz, andere wählen sich den Tischtennisplatz aus. Man sieht – alle Kinder haben ihre eigene Beschäftigung in der Pause. Die jüngeren spielen mit einem normalen Ball Tischtennis.
Plötzlich entsteht ein Streit an der Tischtennisplatte, weil ein kleiner Junge an der Platte anfängt, einen anderen zu beleidigen. „Holzkopf“, sagt der eine zu dem anderen. „Dummkopf“, antwortet der andere. „Schwachkopf“, schreit der eine den anderen wieder an. Eigentlich sollten die Streitschlichter kommen, aber es ist keiner zu sehen.
Um 9.35 Uhr endet die Pause und damit auch der Streit.
Die Schüler werden von den Lehrern abgeholt und gehen in das Klassenzimmer zurück.

Dimitrios, Stjepan, Christian, Dennis, Anthony


Das geheimnisvolle Zimmer

Durch eine große weiße Tür betreten wir das Lehrerzimmer, es wirkt groß und geräumig.
Der Duft von frisch gekochtem Kaffee steigt in unsere Nasen. Eine freundliche Atmosphäre begrüßt uns durch die Diskussionen der Lehrer. Manche Lehrer korrigieren Teste und bereiten den Unterricht vor. Sie essen meistens Vollkornbrot, weil sie sich gut ernähren wollen. Trotzdem können sie den Gummibärchen nicht widerstehen.

Frau B., Frau H. und andere Grundschullehrerinnen unterhalten sich über die Termine, die sich überschneiden. Wir fangen an die Lehrerinnen zu fragen, über was sie sich unterhalten, ganz ironisch wird geantwortet: „Wir lästern über euch, haha.“

Jeder Lehrer hat sein eigenes Schließfach. An einer Seite ist eine Miniküche mit einer riesigen Kaffeemaschine, an einer Pinwand kann gepostet werden. Im Eingangsbereich steht ein Kopierer.

Am Ende war es doch nicht so interessant wie wir uns es vorgestellt hatten. Es ist nur ein Lehrerzimmer und jeder Schüler war schon einmal drin.

Cera, Kiki, Nula, Sani, Steffi

Texte der 8 . Klasse

Das Schülercafe

Es ist 9.15 Uhr an der Körschtalschule Plieningen, und es beginnt die Pause. Die Türen fliegen auf, die Schüler stürmen auf den Gang und rennen die Treppen hinunter.
Dann gibt es vor dem Schülercafé ein Gedränge und Rangeleien, bis der Lehrer mit dem Schlüssel kommt.
Plötzlich entsteht Streit, weil alle auf das Sofa wollen und Tischkicker spielen möchten. Sie geben Pfand ab und legen los.
Die Schüler gehen meist ins Schülercafé, denn es ist draußen kalt.
Die Kinder der 7. Klasse finden es nicht fair, dass nur die 8. und die 9. Klasse in das Schülercafé darf.
Die Schüler entspannen sich dort. Sie haben sehr viel Spaß Billard zu spielen, auch wenn die Taschen des Billardtisches zu klein sind und es deswegen mühsam ist Kugeln einzulochen.
Ab und zu gibt es mal Meinungsverschiedenheiten, die bis zu Schlägereien ausarten. Meistens schlagen sie sich aus Spaß. Vor allem auf dem Sofa gibt es oft heftige Rangeleien. Manchmal messen sie ihre Kräfte mit Armdrücken.
Um den Tischkicker sind immer viele Schüler versammelt, weil sie wissen wollen, wer gewinnt. Oft spielen sie 2 gegen 2. Die Zuschauer finden es auch lustig, wenn der Ball beim Kurbeln vom Tisch fliegt. Man hört oft Freudenschreie, wenn ein Tor fällt.
Klingelt es, dann machen sich die Ordnungsdienste von Klasse 8 und 9 an die Arbeit, das Schülercafé zu putzen. Die Schüler schlendern enttäuscht wieder in die Klassenzimmer zurück.
Montag, Dienstag und Donnerstag nach der 6. Stunde gehen die Schüler in der Mittagspause wieder ins Schülercafé zum Entspannen und Essen. An der Theke entsteht eine Schlange. Auch da gibt es oft Streit, weil sich manche vordrängeln. Die Schüler finden das Essen oft gut. Aber viele essen trotzdem lieber im Edeka. Der Schüler Dimitrios sagte: ,,Im Edeka ist es einfach leckerer’’. Einige Besucher finden das Essen zu eintönig, denn es gibt nur Sandwiches, Süßigkeiten und Getränke. Am meisten werden Süßigkeiten gekauft, deswegen wurde die Regelung eingeführt, dass nur für 50 Cent Süßes eingekauft werden darf.
Schüler Maxi sagte: ,,Die Einrichtung ist ganz modern’’.
Zu Beginn der Mittagspause verlassen alle das aufgeräumte Schülercafé.

Patrick, Simon, Dilon, Niftalem

Die Aufregende Pause!

Es ist 09.15 Uhr: Pause an der Körschtalschule.
Die Türen öffnen sich und die Schüler rennen freudig aus dem Klassenzimmer. Sie stürmen die Treppen hinunter und rempeln sich an, denn jeder möchte der Erste sein. Die Kinder strömen auf den Pausenhof. Sogar die älteren rennen, um den besten Platz im Schülercafé auf dem Sofa zu ergattern.
Die kleineren Jungs spielen Fußball; sie passen sich die Bälle wie Profis zu. Angelo, der beste Fußballspieler der Jüngeren, schießt ein Tor und alle anderen jubeln ihm zu. Er sagt: „Ich bin echt froh, dass ich ein Tor geschossen hab.“.
Die jüngeren Mädchen spielen Seilhüpfen. Arlinda, die beste Seilhüpferin, springt und springt und schafft es schließlich bis zum 213. Sprung. Sie sagt: „Ich bin echt fertig, aber trotzdem stolz darüber“.
Die ganz Kleinen spielen auf dem Klettergerüst Burgfangen. Burgfangen ist ganz einfach: Es ist das gleiche wie Fangen, aber man darf nicht auf den Boden gehen.
Die Pausenaufsicht hat heute Frau Dzillak. Sie schaut, ob alles okay ist, z.B. ob die Älteren den Jüngeren den Ball weg nehmen.
Die Grundschüler spielen immer noch Fußball auf den Fußballplatz. Plötzlich kommt ein großer Junge, holt sich den Ball und hält ihn hoch in die Luft. Die Grundschüler versuchen den Ball mühevoll zurück zu bekommen, aber sie kommen nicht ran. Sie beschließen die Pausenaufsicht zu Hilfe zuholen. Als die Lehrerin kommt, gibt der große Junge den Ball zurück. Doch als die Lehrerin weg ist, nimmt er den Ball wieder weg. Anschließend gab es schon wieder einen Konflikt mit den Grundschülern und dem großen Jungen. Die Lehrerin beschließt die Streitschlichter zu Hilfe zu holen. Alle zusammen gehen in das Streitschlichterklassenzimmer und klären den Streit. Die Lehrerin muss aber draußen bleiben.
Die Uhr zeigt 09.30 Uhr an, es klingelt. Die jüngeren Schüler stellen sich auf. Die Älteren bleiben im Schülercafé bis eine Lehrerin kommt und die Schüler in das Klassenzimmer schickt, denn um 09.35 Uhr müssen alle Schüler der Körschtalschule in den Klassenzimmern sein, weil der Unterricht weitergeht.

Chantal, Egzonita, Pascal, Johannes

Die Toiletten Recherche



9.15 Uhr an der Plieninger Körschtalschule.
Es ist Pause. Gleich nach dem Pausenklingeln rennen viele Schüler und Schülerinnen auf die Toiletten.
Wir wollen es genauer wissen, wie die Schülerinnen und Schüler mit den Toiletten
umgehen. Deshalb stellen wir uns vor die Toilettentüren.
Die ersten Schüler kommen. Wir beobachten, dass im Laufe der Zeit zehn Jungen und fünf Mädchen auf die Toiletten gehen.
Das ist in der ersten großen Pause. Von den zehn Jungen waschen sich nur Zwei die Hände, von dem Mädels nur Drei. Wir merken auch, dass sich viele Schüler auf dem Klo verstecken.
Wir starten eine Umfrage in allen Klassen, und möchten wissen, wie sie die Toiletten der Schule so finden. Diese Umfrage ergibt, dass alle Schüler die Toiletten dreckig finden. Als wir zum Hausmeister gehen, befragen wir ihn nach den Toiletten.
„Ich finde, dass die Toiletten in unserer Schule noch OK sind.“ meint er.
Er erzählt uns, dass die Toiletten einmal am Tag gereinigt werden und bei Festen zweimal. Außerdem findet einmal im Jahr eine Grundreinigung statt.

Unsere Meinung dazu ist, dass die Schüler und Schülerinnen die Toiletten sauberer hinterlassen sollten.



Sandra, Paul, Kimberley, Andrew

Das letzte Geheimnis wird gelüftet

Jeder Schüler der Körschtalschule hat Fragezeichen im Kopf: “Was geht hinter den Türen des Lehrerzimmers vor sich?“. Wir haben uns gefragt, ob im Lehrerzimmer, das im Altbau liegt, eine Kinoleinwand oder eine Mini-Bar steht. Fünf Mädchen aus der 8. Klasse lüften für Euch das Geheimnis.

Gespannt gehen wir die Treppen hoch, zu der Tür, hinter der sich das Geheimnis verbirgt. Wir klopfen aufgeregt an die Tür. Frau Siegg öffnet sie uns. Wir sind geschockt! In dem Moment lösen sich all unsere Vermutungen in Luft auf. Das Zimmer ist schlicht und einfach eingerichtet. Die Mini-Bar, die wir uns vorgestellt haben, entpuppt sich als eine Küche, die durch eine Stellwand abgetrennt wird.

Wir interviewen ein paar Lehrer, die gemeinsam an einem großen Tisch sitzen und ihren Kaffee trinken. Viele finden die Pause zu kurz. Dazu sagt Frau Meyer-Nolle:
„Man kommt nicht mal dazu, seine Tasse Kaffee leer zu trinken.“
Wir fragen, was die Lehrer in ihrer Pause so machen. Darauf antwortete eine Lehrerin: „Wir unterhalten uns, essen und erledigen Sachen.“.
Viele Lehrer reden meist über Schulisches und Privates. Es scheint, dass die Lehrer anders sind, als im Klassenzimmer. Das zeigt sich daran: Sie verhalten sich viel offener und fröhlicher untereinander.

Wir haben noch eine letzte Frage an Frau Sigg: „Wo sind sie lieber - im Klassenzimmer oder im Lehrerzimmer?“. Daraufhin bricht sie in schallendes Gelächter aus. Wir warten auf eine Antwort, dann bekommen wir eine, mit der wir nicht gerechnet haben: „Weiß nicht.“. Somit haben wir alle Informationen und gehen mit einem Schock, das uns ins Gesicht geschrieben steht, ins Klassenzimmer zurück. „Wir sind erleichtert.“ sagen wir.



Sofia, Merve, Aja, Songül, Gulistan